Pressemitteilung »Mein Manheim«
»Mein Manheim - Ein Erinnerungsalbum« fotografiert von Hubert Perschke
In absehbarer Zeit wird der Ort Manheim zugunsten des Braunkohleabbaus verschwunden sein. Eine 1.200jährige Geschichte geht zu Ende. Bereits in der Jungsteinzeit siedelten hier Menschen und später auch Römer.
An anderer Stelle entsteht Manheim-neu mit neuen und modernen Häusern und einer zeitgemäßen Bebauung. Aber der neue Ort erinnert nur in Details an die alte Heimat. Zurückgelassen werden über Generationen gewachsene Strukturen, Gewohnheiten, Dorfbilder, nachbarschaftliche und dörfliche Beziehungen und Erinnerungen.
Durch Bilder versuchte der Fotograf Hubert Perschke einzufangen, was zurückgelassen werden muss. Es gilt die Gedanken an das Dorf und seine Bewohner im Herzen und im Kopf wach zu halten:
»Das war unser Dorf.« »So sah es aus.« »So haben wir gewohnt.« »Die Kirche, die Bäckerei, unser Markt, meine Straße, meine Nachbarn« und vieles mehr.
Die Bilder zeigen auch, wie sich das Dorf über die Jahre verändert hat. Nur noch wenige Höfe sind bewirtschaftet. Um das alte bäuerliche Manheim herum, sind in den verschiedenen Jahrzehnten immer mehr Siedlungen hinzugekommen. Die Lebenssituation der Menschen hat sich geändert. Nutzgärten, ein Standard früherer Jahrzehnte, sind heute überwiegend Rasenflächen. Das alte Gesellenzimmer über der Bäckerei oder der alte Tanzsaal einer nicht mehr existierenden Gaststätte werden heute nicht mehr gebraucht. Der Lichtmast auf dem Gelände des Autohauses weist auf eine ehemalige Tankstelle hin.
Jeder Manheimer geht, weil er gehen muss. Viele Manheimer gehen mit Wehmut und Schmerz. Im Gespräch mit Hubert Perschke haben sie ihre Gedanken und Gefühle zur Umsiedlung offen geäußert, manchmal auch unter Tränen. Diese Äußerungen sind als Statements in das Erinnerungsalbum eingeflossen und ergänzen die Fotos. So wird das Erinnerungsalbum abgerundet und verdeutlicht auch Außenstehenden, was eine Umsiedlung für Betroffene bedeutet.
Die Zitate der Betroffenen sind in dem Fotoband willkürlich verteilt und dürfen den an der Stelle abgebildeten Personen nicht zugeordnet werden.
Aus 148 Seiten werden ca. 350 Fotos gezeigt. Wohin viele Manheimer ziehen, zeigt der Ausblick und fängt einige Bilder von Manheim-neu ein. Einführend wird der Bildband durch Vorworte der Heimatfreunde der Stadt Kerpen und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden gewürdigt.
»Für die Nachwelt ist dieser Bildband eine wertvolle Geschichtsquelle, die das dörfliche Leben von Manheim nachzeichnet. Wir hoffen, dass dieser Bildband vielen helfen wird, sich über lange Zeit so an ihr altes Dorf zu erinnern, wie sie selbst es empfunden haben und daraus Kraft gewinnen, um die Belastungen der Umsiedlung zu ertragen.« (Susanne Harke-Schmidt / Rolf Axer, Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V.)
»Umso wichtiger ist es, dass die Erinnerung an Manheim nicht nur in den Herzen und Köpfen aller Manheimer und Manheimerinnen wach bleibt, sondern auch für alle anderen festgehalten wird - wie zum Beispiel in diesem wunderbaren Bildband von Hubert Perschke.« (Irene Weyer, Pfarrerin)
»So habe ich die Hoffnung, dass viele Menschen das vorliegende Buch mit wachen Augen lesen, die Bilder betrachten und sich eines schönen Ortes erinnern, der ihre Heimat oder ihr Zuhause war.« (Ludger Möers, Pfarrer)
Ursprünglich wollte Hubert Perschke den Bildband in einer Onlineversion erstellen. In Manheim leben aber viele ältere Menschen, die nicht über einen Internetzugang verfügen. So entschloss er sich im Interesse aller Manheimer einen gedruckten Bildband herauszugeben. Die Finanzierung war für ihn nicht ganz einfach, da er als Privatperson nicht auf Stiftungsgelder bauen konnte. Dennoch ist er dieses Wagnis eingegangen und hat den Bildband aus eigenen Mitteln vorfinanziert. Natürlich möchte er mit dem Verkauf des Bildbandes seine Unkosten decken. Aber er möchte auch, dass möglichst viele Manheimer und Interessierte sich den Bildband leisten können und es nicht am Verkaufspreis scheitert. So hat er auf den Vertrieb über den Buchhandel verzichtet und kann den Bildband für 19,90 € anbieten. Zu beziehen ist er bei
Hubert Perschke, Zum Schlicksacker 20A, 50170 Kerpen-Buir oder unter hperschke@t-online.de
Der Fotograf und Autor Hubert Perschke lebt seit mehr als 30 Jahren in Buir, einem Nachbardorf von Manheim. Aufgewachsen ist er in Hannover neben Salz- und Kalischächten. Später lebte er im Ruhrgebiet. So ist nicht verwunderlich, dass ihn der Braunkohletagebau und die damit verbundenen Veränderungen für die Menschen und die Natur interessieren. Er erlebte wie Etzweiler sich langsam leerte, als Ort verwahrloste und schließlich abgebaggert wurde. Dies ermutigte ihn zu seinem Bildband »Mein Manheim«.
Hubert Perschke
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